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Wie unentdeckte Nahrungsmittelunverträglichkeiten dich chronisch krank machen

Die Tomate war´s.

Sie hat mich chronisch müde gemacht.

Und du? Leidest du vielleicht unter Rheuma, Arthrose oder unerklärlichen Hautproblemen? Und dein Arzt sagt, da könne man nichts machen? Ist genetisch.

Ich verrate dir was: Die Tomate war nur eine von meinen zahlreichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Natürlich kann die Tomate nichts dafür. Es lag am Darm. Aber auch den trifft keine Schuld. Doch dazu später.

Du meinst, das geht dich nichts an, weil du Gluten, Milch, Zucker und Transfette längst von deinem Speiseplan gestrichen hast? Hast deine Vorräte mit Pseudogetreide und gesunden Nüssen aufgestockt? Wie kannst du denn ahnen, dass von diesen so gesunden, inzwischen liebgewonnenen Nahrungsmitteln Gefahr ausgehen könnte?

Wie kann ausgerechnet eine Blaubeere eine Immunreaktion auslösen? Die steht doch wegen ihrer besonderen antioxidativen und entzündungshemmenden
Eigenschaften auf der Liste der gesunden Lebensmittel ganz weit oben!

Schauen wir uns das doch mal genauer an.

In 7 Minuten erkläre ich dir,

  • wie es zur Nahrungsmittelunverträglichkeit kommt
  • warum du sie nicht bemerkst und was passiert, wenn du sie nicht bemerkst
  • wie du herausfindest, ob und auf welche Lebensmittel dein Körper reagiert
  • was eine Nahrungsmittelunverträglichkeit von der Sofortreaktion unterscheidet, die du von der Allergie kennst

Ich verspreche dir, du wirst dich wundern.

Also, legen wir los.

Was steckt hinter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Das Heimtückische an Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist, dass sie unbemerkt im Hintergrund ablaufen. Das Grauen lauert hinter der Darmwand. Dort ereignen sich klammheimlich chronische Entzündungen. Als verzögerte Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel.

Das Gemeine: Es gibt keine spürbaren Symptome. Schon gar keine unmittelbaren. Und genau das macht diese Nahrungsmittelunverträglichkeiten so schwer diagnostizierbar.

So, das wäre geklärt. Aber wie kommen wir den Übeltätern nun auf die Schliche?

Auch Blaubeeren können zur Nahrungsmittelunverträglichkeit führen.
Wie kann dieses heimische Superfood für uns gefährlich werden?

Wie machen sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten bemerkbar?

Zunächst sollten wir unerklärliche Symptome unter die Lupe nehmen.

Du ernährst dich gesund und fühlst dich dennoch nicht besser? Hast deine Ernährung komplett umgekrempelt?

Nahrungsmittelunverträglichkeit trifft auf dich nicht zu, denn dir sind keine unmittelbaren Reaktionen nach dem Essen aufgefallen?

Das muss nichts heißen.

Auch ich habe nie konkret auf irgendetwas Essbares reagiert. Okay, nach dem Essen fühlte ich mich oft aufgebläht und wurde manchmal schlagartig hundemüde.

Daran hatte ich mich gewöhnt. Keine der diversen schulmedizinischen Untersuchungen hatte irgendwelche Auffälligkeiten entdeckt.

Als ein Bekannter mir enthüllte, wie er seine chronische Müdigkeit erfolgreich hat abschütteln können, wurde ich neugierig.

Er war aus allen Wolken gefallen, als sein Testergebnis ihm offenbarte, worauf sein Körper reagierte. Nachdem er auf all die Nahrungsmittel verzichtet hatte, fühlte er sich wieder komplett fit und auch die Schwellungen im Gesicht waren verschwunden.

Jetzt wollte ich es wissen. Ich machte den Test.

So funktioniert`s:

72 Lebensmittel durfte ich mir aussuchen. So viele?! Doch die Kreuze waren im Handumdrehen verteilt.

Die Blutentnahme in der Fingerbeere verlief kinderleicht und schmerzlos. Mit der Post verschickt und gewartet.

Das Testergebnis trudelte nach ein paar Tagen per email ein.

Natürlich fürchtete ich mich davor, auf liebgewonnene Leckereien verzichten zu müssen.

Etwas aufgeregt loggte ich mich in meinen Account ein. Und sah mir zu meiner großen Überraschung rot markiert entgegenleuchten:

Nahrungsmittelunverträglichkeit Testergebnis
Mein Testergebnis

Glücklicherweise löste der überwiegende Anteil meiner bevorzugten Nahrungsmittel keine Reaktion aus.

Zwar zwang mich mein Testergebnis zum Veganismus.

Doch angesichts reichlich verfügbarer Alternativen war ich bereit, dieses Experiment zu starten.

Auch wenn ich auf meine geliebten Feigen verzichten musste.

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Nahrungsmittelunverträglichkeit: Welche Arten gibt es?

Allergien vom Typ 1. IgE - vermittelte Reaktionen

Nahrungsmittelunverträglichkeit – das klingt so harmlos.

Genau genommen, handelt es bei den oben beschriebenen, sogenannten Unverträglichkeiten um Allergien.

Jede Reaktion des Körpers auf Fremdstoffe, an der das Immunsystem beteiligt ist, wird als Allergie bezeichnet.

Ungereimtheiten in der Begriffszuordnung haben sich möglicherweise deshalb etabliert, weil “Allergie” nach landläufigem Wissen mit einer Sofortreaktion verknüpft ist.

Das trifft natürlich zu, allerdings nur für IgE-vermittelte Reaktionen, von denen in diesem Beitrag nicht die Rede sein soll.

Nur kurz zur Unterscheidung:

Diesen Reaktionen liegt eine Freisetzung von Immunglobulin E (IgE) zugrunde. Die damit einher gehende massive Histaminausschüttung führt zur sofort darauf folgenden Symptomatik.

Durch diese unmittelbare Reaktion kann der Auslöser meist eindeutig dingfest gemacht werden. Deshalb wissen Betroffene generell Bescheid darüber, ob und gegen was sie allergisch reagieren, und um welche Allergene sie einen Bogen machen sollten.

Allergien vom Typ 3. IgG - vermittelte Reaktionen

In diesem Beitrag soll es jedoch um Allergien vom Typ 3 gehen. Bei denen reagiert das Immunsystem mittels Bildung von Immunglobulin G (IgG).

Klingt erstmal langweilig.

Aber warte ab und lass´ uns die Sache genauer betrachten:

Die Typ 3-Reaktion läuft, im Gegensatz zur oben beschriebenen Typ 1-Reaktion, zeitlich verzögert und unspezifisch ab.

Die Täter sind längst über alle Berge, wenn das Verbrechen entdeckt wird. Alle Spuren verwischt.

Dieser Prozess ist so gut wie nie dem jeweiligen Auslöser zuzuordnen. Eventuell auftretende Symptome können deshalb nicht mehr damit in Zusammenhang gebracht werden.

Denn es kann sich bei der “verspäteten” Reaktion auch um Jahre, gar Jahrzehnte handeln.

Die sehr komplexe IgG-Antwort löst Entzündungsprozesse im Körper aus. Dies geschieht über eine Reihe von Antikörper-Abwehrmechanismen. Diese können, wenn sie über lange Zeit hinweg unerkannt bleiben, verheerende Folgen nach sich ziehen.

Irgendwann zeigen sich Symptome, die scheinbar aus dem Nichts auftreten. Denn ihnen kann keine erkennbare Ursache zugeschrieben werden.

Kopfschmerzen sind ein harmloses Beispiel.

Die im Körper schwelenden Entzündungen können aber auch in schwerwiegendere chronische Erkrankungen, wie Rheuma und Arteriosklerose münden.

Diese “silent inflammations” laufen so versteckt ab, dass sich mittels konventioneller Testverfahren meist keine Entzündungsmarker nachweisen lassen.

Somit wird der Patient als körperlich gesund aus der schulmedizinischen Praxis entlassen. Bestenfalls wird er zum Psychologen überwiesen, und tappt dort auf der Suche nach Heilung weitere Jahre im Dunkeln.

Schätzungen zufolge sind etwa 40 Prozent der westlichen Bevölkerung von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit betroffen.

Verstehst du den Unterschied?

Jetzt wird´s noch etwas verwirrender. Aber halte durch! Es lohnt sich.

Milcheiweiß versus Milchzucker

Bei Nahrungsmittelallergien, die im allgemeinen Sprachgebrauch als
Unverträglichkeiten verharmlost werden, handelt es sich um immunologische Reaktionen auf Nahrungsproteine.

Reagiert ein Mensch beispielsweise positiv auf Milchprodukte, kämpft sein Körper gegen das Casein, das Milchprotein. 

Die Laktoseintoleranz hingegen ist durch das Fehlen des Enzyms Laktase zu erklären. Laktase ist für die Aufspaltung des Milchzuckers (ein Zweifachzucker und somit Kohlenhydrat) verantwortlich.

Die Durchfallsymptomatik nach Genuss von Milchprodukten bei vorliegender Laktoseunverträglichkeit läuft innerhalb des Darms ab. Die unverdaute Laktose wird unter Gasbildung bakteriell zersetzt und kann in Verbindung mit osmotischen Prozessen zu starken Durchfällen führen.

Dieser Vorgang ist von einer immunologischen Reaktion klar abzugrenzen.

Der Ersatz durch laktosefreie Milchprodukte löst also nicht zwangsläufig das ganze Problem, wenn gleichzeitig eine unerkannte Allergie gegen Casein besteht.

Auch chronische Müdigkeit kann die Folge einer Nahrungsmittelunverträglichkeit sein

Wie wirken sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf den Körper aus?

Stell dir vor, wie du in absoluter Ahnungslosigkeit deinem Körper dreimal täglich
Nahrungsmittel zuführst, die er jedesmal mit einer Immunnreaktion beantworten muss. Er kann gar nicht anders und triggert damit den Entzündungsschub!

Über Jahre hinweg.

Ist es da ein Wunder, dass dein Körper nach dreißig, vierzig oder mehr Jahren schlapp macht? Dir nicht mehr jene Energie zur Verfügung stellen kann, die dein Körper im Alter von sechs Jahren hatte?

Glaubst du, es ist normal, also altersentsprechend, mit 70 Prozent oder weniger auskommen zu müssen?

Das Immunsystem benötigt die ganze Energie für seine Arbeit!

Und es verbraucht Unmengen an Mikronährstoffen.

Ist das Immunsystem überlastet, weil es sich um Nahrungsmittelunverträglichkeit kümmern muss, bleiben nur wenige Ressourcen für seine eigentliche Arbeit, die Immunabwehr.

So führt eine lange unerkannte Nahrungsmittelallergie oft zu wiederkehrenden Infekten.

Doch ein dauerhaft gestresstes Immunsystem kann auch in eine chronische Erschöpfung und andere chronische Krankheiten münden.

Was hat der Darm damit zu tun?

Eine intakte Darmbarriere ist in der Lage, mit Stoffen adäquat umzugehen die dem Organismus nicht zuträglich sind.

Körperfremde Strukturen, wie Krankheitserreger, werden vom darmspezifischen Immunsystem bereits in den Enterozyten erfolgreich abgewehrt.

Auch Nahrungsbestandteile werden einem Check unterzogen. Sie dürfen aber, obwohl als fremd markiert, die Darmbarriere Richtung Blut passieren.

Bei einem leaky gut Syndrom, das mittlerweile leider weit verbreitet ist, gelangen ungeprüfte Nahrungsproteine illegal ins Blut. Dort sorgen sie für Aufruhr, indem sie die dort ansässige Immunabwehr alarmieren.

Antikörper versuchen die Eindringlinge unter Kontrolle zu bringen.

Bei größerer Invasion werden sogar Immunkomplexe gebildet, deren späterer Abbau Entzündungen im Körper auslöst. Denn Entzündungen sind eine ganz normale Strategie unseres Abwehrsystems, Störenfriede zu entsorgen.

Schema eines leaky gut Syndroms
Nicht markierte Nahrungsproteine lösen eine Immunantwort aus

Nahrungsmittelunverträglichkeits - Test

Auf welche Nahrungsmittel dein Körper reagiert, ist ganz individuell. Oft trifft es allerdings die Milch- und Getreideprodukte.

Ein individueller Test spürt Nahrungsmittel auf, die in deinem Körper momentan solche Entzündungsreaktionen verursachen. Der gezielte Nachweis von Antikörpern in deinem Blut gibt Aufschluss über die jeweilige Stärke der Reaktion.

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Entwarnung

Die gute Nachricht ist, dass du auf die Nahrungsmittel, die dein Körper momentan ablehnt, nicht für immer verzichten musst.

Antikörper haben zwar eine lange Halbwertzeit. Doch wenn sie nach einer ausreichenden Karenz komplett abgebaut wurden, kannst du das jeweilige Lebensmittel vorsichtig wieder einführen.

Wenn du es dann noch willst. Vielleicht fühlst du dich ja inzwischen so wohl wie nie zuvor, und willst diesen Zustand um keinen Preis der Welt mehr aufgeben.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Julian

    Hallo Hedda, ein sehr interessanter Artikel. Es ist wirklich heimtückisch, wie sich solche chronischen Entzündungen Klammheimlich einschleichen können. Die Tests von Biobalance sehen vielversprechend aus. Hast du auch schon einmal die Tests von Viom probiert?

    1. Hedda Albrecht

      Hallo Julian,
      danke für dein Feedback! Nein, von Viom habe ich noch nichts gehört. Hast du damit Erfahrungen?

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