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Warum du deine Verdauungsprobleme nie loswirst, wenn du nicht über zu wenig Magensäure nachdenkst

Komplett voll.

So fühlt sich Silke nach jedem Essen.

Egal, wie viel oder wenig sie isst. Ewig liegt ihr das Zeug schwer im Magen.

Manchmal schwappt sogar der Mageninhalt wieder hoch. Und neuerdings ist ihr auch übel. Meist nachts und am Morgen. Vom Sodbrenen ganz zu schweigen.

Doch das Schlimmste ist, dass sie immer energieloser wird.

Kommt dir das bekannt vor?

Warum du über zu wenig Magensäure nachdenken solltest, wenn du glaubst zu viel davon zu haben

Silke ist überzeugt davon, dass ihr Magen zu viel Säure bildet. Deshalb nimmt sie Protonenpumpenhemmer.

Aber wie du gleich sehen wirst, deutet alles auf das Gegenteil hin: Denn sehr wahrscheinlich leidet sie eigentlich unter den Folgen von zu wenig Magensäure.

Wenn das stimmt, facht sie ihre Symptome weiter an, indem sie ihre Magensäureproduktion immer weiter drosselt. Mit Protonenpumpenhemmern.

In 9 Minuten wirst du wissen,

  • warum Silke zu wenig Magensäure produziert
  • warum wir alle uns eher um zu wenig Magensäure sorgen sollten als um zu viel
  • wie Protonenpumpenhemmer die Lage verschlimmern
  • welche Symptome auf zu wenig Magensäure hindeuten
  • warum die meisten Darmprobleme mit zu wenig Magensäure beginnen
  • wie du leicht herausfindest, ob du zu viel oder zu wenig Magensäure hast
  • warum beide Phänomene so leicht verwechselt werden
  • wie du deine Magensäureproduktion ankurbeln, und damit auch deine Verdauung wieder in die Spur bringen kannst

Doch beginnen wir von vorn.

Zu wenig Magensäure. Gibt es das?

Zu viel Magensäure. Das ist allen geläufig. Aber zu wenig?

Bei Magenschmerzen, Sodbrennen und Reflux heißt es fast immer: Das liegt an übermäßiger Magensäureproduktion. Inwiefern diesen Symptomen jedoch genauso gut ein Magensäuremangel zu Grunde liegen kann, das erfährst du gleich.

Zunächst klären wir die Frage: Was heißt zu wenig Magensäure?

Ein Magensäuremangel beschreibt weniger die zu geringe Menge der Verdauungssäfte im Magen, als viel mehr deren zu niedrige Konzentration. Die Magensäure reguliert nämlich den pH-Wert des Magens. Es geht hier also nicht um die Menge an Flüssigkeit, sondern um deren Säuregehalt.

Der pH-Wert im Magen sollte im Idealfall und im nüchternen Zustand etwa 1 betragen. Das ist schon ziemlich ätzend. Also sehr sauer.

Magensäure im Gefäß müsste mit diesen Gefahrenhinweis gekennzeichnet werden.

Bei zu wenig Magensäure ist der pH-Wert in die basische Richtung abgedriftet. PH-Werte von 3 (nüchtern) bzw. 3-6 (voll) deuten auf zu wenig Magensäure hin.

Klingt erstmal noch ziemlich abstrakt.

Doch bevor wir detaillierter auf die Zahlen eingehen, müssen wir folgendes klären:

Wozu brauchen wir überhaupt Magensäure?

Wenn du weißt, welche Aufgaben die Magensäure hat, wirst du verstehen, wie wichtig sie für deine Gesundheit ist.

Gehen wir der Reihe nach:

Magensäure desinfiziert

Die Magensäure soll Keime in unserer Nahrung abtöten. Das schützt uns vor Infekten. Funktioniert aber nur, wenn die Säure stark genug ist.

Die SIBO, eine Dünndarmfehlbesiedlung, beginnt beispielsweise häufig mit einer Invasion von Lipopolysacchariden. Die können mit der Nahrung in den Verdauungstrakt gelangen.

Was haben die im Darm zu suchen? Eigentlich nichts.

Die zu schwache Magensäure hat sie aber nicht aufhalten können. Es fehlte die ätzende Schlagkraft.

Magensäure verdaut

Insbesondere für die Verdauung von Eiweißen ist unser Magen auf ausreichend Säure angewiesen. Nur so kann er die Proteine in kleinere Bausteine, die Peptide, zerlegen. Und nur so können unserer Verdauungsenzyme die Verdauung zuverlässig fortsetzen:

Final zerlegen sie die Peptide in ihre Einzelbestandteile, die Aminosäuren, die nur in dieser Form vom Körper aufgenommen werden können.

Der saure pH-Wert der Magensäure ist unentbehrlich, damit die Verdauungsenzyme aktiviert werden können. Im Magen ist es das Pepsin, das für die Eiweißspaltung zuständig ist.

Unvollständige Proteinzerlegung bei zu wenig Magensäure
Erst, wenn Eiweiße komplett zerlegt sind, können sie als Aminosäuren vom Körper aufgenommen werden.

Bei zu wenig Magensäure ist der pH-Wert im Magen nicht sauer genug. Dann streiken die Enzyme. Sie brauchen für ihre präzise Arbeit ein pH-Wert-Optimum. Ist das nicht gegeben, werden die Eiweiße nicht oder unvollständig verdaut. Erst liegen sie ewig im Magen und sorgen dort für Völlegefühl und Unwohlsein. Irgendwann werden sie in den Dünndarm durchgewunken, der mit den unzerlegten Bestandteilen völlig überfordert ist.

Schlussendlich können ganze Eiweißmoleküle in den Dickdarm wandern. Dort werden sie von den Fäulnisbakterien freudig in Empfang genommen. Angesichts ihres Lieblingsfutters vermehren sie sich fleißig und produzieren zum Dank immer mehr Gas.

Zu wenig Magensäure wirkt sich also negativ auf das Milieu im Darm aus.

Wie zu wenig Magensäure zur Dysbiose im Darm führen kann

Im Normalfall wird die Säure des Magens im Zwölffingerdarm abgepuffert. Neutralisiert. Das dafür zuständige Bauchspeicheldrüsensekret enthält Stoffe, die für die Darmflora essenziell sind.

Bleibt der Reiz für die Bauchspeicheldrüse aus, weil die ankommende Magensäure nicht sauer genug ist, fehlen auch in diesem Abschnitt wichtige Enzyme für die Weiterverdauung.

Bildet der Magen zu wenig Säure, setzt sich der falsche pH-Wert in die folgenden Verdauungskompartimente fort. Das bedeutet Milieuveränderungen für die jeweils ansässigen Bakterienspezies.

Ein zu basischer pH-Wert im Darm lockt Fäulnisbakterien an. So kommt es langfristig zu einer Fehlbesiedlung im Darm.

Verstehst du nun, warum es nicht genügt, bei Verdauungsbeschwerden nur den Darm unter die Lupe zu nehmen? Das Übel beginnt meist weiter oben. Im Magen.

Doch es kommt noch schlimmer.

Zu wenig Magensäure verhindert die Aufnahme von Nährstoffen

Für die Aufnahme bestimmter Nährstoffe ist ein saurer pH-Wert unentbehrlich. Denn die Aufnahme von Kalzium, Eisen, Vitamin B9 und B12 ist vom pH-Wert abhängig.

So kann beispielsweise Vitamin B12 nicht aufgenommen werden, wenn der Intrinsic Factor fehlt. Doch der wird von denselben Zellen gebildet, die für die Säureproduktion zuständig sind.

Verwirrt?

Warte ab, darauf gehe ich später noch genauer ein.

Werfen wir zunächst einen Blick in die Produktionsstätte der Magensäure.

Wie wird Magensäure gebildet?

Im Magen gibt es drei Zelltypen.

Für die Bildung der Magensäure sind nur die Belegzellen relevant. Sie werden auch Parietalzellen genannt.

Die Belegzellen sind für die Aktivität der zellinternen Protonenpumpe verantwortlich. Damit produzieren sie die Säure. Nebenbei bilden sie den ziemlich wichtigen Intrinsic Factor. Den brauchen wir, um Vitamin B12 aufnehmen zu können. Ohne den kannst du selbst als Fleischesser in die Unterversorgung rutschen. Auch B12-Supplements können bei fehlendem Intrinsic Factor nur extrem hoch dosiert etwas bewirken.

Zu wenig Magensäure kann also auch zu chronischer Müdigkeit führen. Das ist nämlich eines der Hauptsymptome von Vitamin B12-Mangel.

Die Protonenpumpe schleust Wasserstoff-Ionen (Protonen) vom Blut in den Magen. In umgekehrte Richtung wandern dafür Kalium-Ionen aus dem Magen ins Blut. Durch diesen aktiven Austausch kommt der hohe Säuregrad des Magensaftes zustande.

Woher die Wasserstoff-Ionen kommen? Wasser und CO2 aus dem Blut werden zu Bicarbonat (HCO3) umgewandelt. Die Chlorid-Ionen stammen aus dem normalen Salz (NaCl) im Blut. Sie diffundieren passiv durch die Belegzelle in den Magen und vereinigen sich mit den Wasserstoff-Ionen zu Salzsäure.

Bei zu wenig Magensäure ist oft die Protonenpumpe blockiert.
Belegzelle mit integrierter Protonenpumpe

Falls du dich fragst, warum sich der Magen nicht selbst verdaut:

Ein weiterer Zelltyp, die Nebenzellen, sondert eine basische Flüssigkeit ab. Daraus wird eine Schleimschicht gebildet, die die Magenwand vor dem Angriff der Magensäure schützt.

Bei chronischem Stress ist dieser Schutz nicht mehr gewährleistet. Denn die dauerhaft schlechte Durchblutung des Magen-Darm-Traktes verhindert dann die Schleimbildung.

Bei chronischem Stress befindet sich der Körper im Überlebensmodus. Der Großteil des gesamten Blutes fließt in die Muskeln, da sie für Kampf oder Flucht gebraucht werden. Die Verdauung wird heruntergefahren. Der Magen ist quasi stillgelegt.

In diesem Zustand ist er anfällig für seine eigene Säure. Dabei spielt es keine Rolle, ob davon zu viel oder zu wenig vorhanden ist.

Neben Magenschleimhautentzündungen, -geschwüren und gravierenderen Erkrankungen haben nun auch Bakterien die Chance, in die Schleimhaut einzudringen. Das kann dann zu diversen Infektionen führen.

Leuchtet das ein?

Kommt zu wenig Magensäure eher selten vor?

Ganz und gar nicht. Magensäuremangel ist sogar sehr verbreitet.

Darmbeschwerden, chronische Müdigkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien oder sogar Autoimmunerkrankungen. All diese Symptome können ihren Ursprung in einem Magensäuremangel haben.

Ja, du hast richtig gelesen.

Du fragst dich, was Autoimmunerkrankungen mit zu wenig Magensäure zu tun haben?

Guck mal:

Wenn die Nahrung, insbesondere die Proteine, nicht korrekt verdaut werden, gelangen ganze Eiweißbestandteile in den Darm. Und dann?

Gibt es einerseits Unruhen im Dickdarm. Das kennst du. Blähungen. Wenn jedoch zusätzlich ein Leaky gut besteht, flutschen die Moleküle durch dessen Maschen und alarmieren das Immunsystem. Und zwar dauerhaft.

Ein Großteil der oben genannten Symptome reduziert sich deutlich, wenn Betroffene die Konzentration ihrer Magensäure optimieren. Das zeigt, dass den Beschwerden tatsächlich ein Mangel an Magensäure zu Grunde lag.

Frau hat Sodbrennen wegen zu wenig Magensäure

30 % der Bevölkerung leiden unter Sodbrennen. Millionen Menschen haben Magen- und Darmbeschwerden. Wie kommt es zu dieser hohen Zahl?

Die meisten, auch Ärzte, haben als Ursache nur das Thema Magensäureüberproduktion auf dem Radar. Deshalb werden bei der leisesten Symptomatik Protonenpumpenhemmer verordnet. All jene Mittel, die mit „-prazol“ enden.

Logisch, dass, wenn die eigentliche Ursache zu wenig Magensäure ist, diese Säureblocker den Mangel weiter forcieren. Ein Teufelskreis. Protonenpumpeninhibitoren werden übrigens auch eingesetzt, um die Nebenwirkungen von Ibuprofen und ASS auszugleichen. Zu dumm.

Du weißt ja inzwischen, dass wir für die Produktion von ausreichend Magensäure eine aktive Protonenpumpe benötigen. Aber wenn dieses Wunderwerk unseres Körpers durch das falsche “Allheilmittel” blockiert wird, kommt es leider erst recht zu einem Magensäuremangel. Es wird noch weniger Säure produziert.

Kein Wunder also, dass es vielen Betroffenen nach Einlösen ihres Rezepts eher noch schlechter geht. Aber wo hat das Übel seine Wurzel?

Wie kommt es zum Magensäuremangel?

Dass unsere modernen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten nicht mehr so ganz artgerecht sind, ist dir sicher bewusst.

Daraus resultieren leider auch die Ursachen für zu wenig Magensäure.

Bitterstoffe fehlen

Die Parietalzellen des Magens, die für die Säureproduktion zuständig sind, werden durch Bitterstoffe stimuliert.

Tja, leider sind Bitterstoffe nicht mehr en vogue. Sie wurden aus fast allen Gemüsen herausgezüchtet.

Zu wenig Magensäure wegen fehlender Bitterstoffe
Bitterstoffe sind nicht beliebt, aber sie unterstützen die Magensäureproduktion

Magnesiummangel

Die Magensäureproduktion ist Magnesium-abhängig.

Pech für uns, bei den wenigen Spuren an Magnesium, die noch in unserer Nahrung zu finden sind.

Wie kommt das?

Die moderne Landwirtschaft machts möglich. Die meisten Mineralstoffe, die dem Boden über die geernteten Pflanzen entnommen werden, bekommt er nicht wieder zurück. Und dazu zählt leider auch Magnesium. Gedüngt wird nur mit einem Zusatz von drei Stoffen: Stickstoff, Phosphor und Kalium.

Du siehst, nicht nur Magnesium ist Mangelware in unserem Gemüse.

Magensäureproduktion ist Cortisolabhängig

Cortisol? Das ist unser Hormon für Langzeitstress.

Einer der Gründe, warum chronischer Stress mit Erschöpfung und Burnout fast immer auch mit einem Reizdarmsyndrom einhergeht: Die Konzentration der Magensäure ist zu niedrig.

Der tiefere Hintergrund: Verdauen funktioniert nur im Modus des ventralen Vagus.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Du musst entspannt sein, um Nahrung gut verwerten zu können. Weder der Kampf- und Fluchtmodus, noch die Erstarrung haben Kapazitäten für Verdauungsvorgänge. Sie sollen lediglich dein Überleben sichern. Wozu also Magensäure produzieren?

Dass gar keine reale Gefahr besteht, ist dem Nervensystem egal. Stress ist Stress.

Stopp!

Dein Arzt hat gesagt, Cortisol erhöht die Magensäureproduktion?

Damit hat er nicht Unrecht. Aber Achtung! Das gilt nur für das Anfangsstadium einer Stressphase. Deshalb helfen Protonenpumpenhemmer dann auch noch.

Wir müssen aber unterscheiden zwischen kurz und lang anhaltendem chronischem Stress. Die Nebennieren produzieren nämlich nur so lange vermehrt Cortisol, bis sie ausgebrannt sind.

Wenn die Nebennieren dann erschöpft sind, weil der chronische Stress einfach nicht aufhört, dann versiegt die Cortisolquelle. Die logische Konsequenz: Die Magensäureproduktion wird heruntergefahren.

Der Punkt, an dem die Sache von einem Extrem (zu viel Magensäure) ins andere (zu wenig Magensäure) kippt, ist meist da, wo du morgens nicht mehr aus dem Bett kommst.

Im Alter wird weniger Magensäure produziert

Mit fortschreitendem Alter verlangsamen sich die meisten Stoffwechselprozesse. So bildet auch der Magen weniger Säure. Im Verhältnis zu der Menge, die ältere Menschen  überhaupt noch zu verstoffwechseln fähig sind, würde die wenige Magensäure vielleicht ausreichen. Doch wenn Betroffene noch immer so viel essen wie in jungen Jahren, wird es oft knapp mit dieser essentiellen Verdauungsflüssigkeit.

Wenn du wissen willst, ob zu wenig Magensäure wirklich dein Thema ist, dann lies weiter.

Symptome, die auf Magensäuremangel hindeuten

Es ist aber auch verzwickt: Zu viel und zu wenig Magensäure haben fast dieselben Symptome!

Die Schulmedizin focussiert sich auf die vermeintliche Überproduktion. Deshalb wedelt der Arzt standardmäßig mit dem Rezept für ein Antazid oder einen Protonenpumpenhemmer (PPI).

Schauen wir doch mal auf die Symptome, die für zu wenig Magensäure sprechen könnten:

  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Aufstoßen
  • Sodbrennen
  • Säure-Reflux
  • akute Müdigkeit nach dem Essen
  • chronische Müdigkeit und Erschöpfung
  • Allergien & Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
  • Proteinrückstände in der Stuhlprobe
  • Nährstoffdefizite (Nährstoffe werden ohne ausreichend Säure nicht vollständig aufgespalten)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Fehlbesiedlung des Dünndarms (weil Keime im Magen nicht abgetötet werden)
  • Dysbiosen im Dickdarm (wenn der Stuhl pH-Wert mit über 6,5 zu basisch ist, deutet das auf einen zu hohen pH-Wert im Magen hin. Der Stuhl ph-Wert lässt sich übrigens mittels einfacher Stuhlprobe messen)

Na, trifft irgendwas davon auf dich zu? Wie gesagt, die Symptome für zu viel und zu wenig Magensäure ähneln sich stark.

Doch wie kann das sein?

Zu viel oder zu wenig Magensäure? Frau sitzt vor Laptop
Die ähnliche Symptomatik macht es Laien schwer zu unterscheiden.

Zu viel oder zu wenig Magensäure - die Symptome sind die gleichen

Magenprobleme, Sodbrennen und Reflux. Die Symptome sind fast identisch:

Liegt ein Überschuss an Magensäure vor, kann die Magenwand gereizt werden und sogar Säure bis in den unteren Abschnitt der Speiseröhre vordringen. Diese Version ist den meisten geläufig. Das Resultat: Sodbrennen.

Magensäure steigt in Speiseröhre auf, weil der bindegewebige Ring, der Speiseröhre und Magen voneinander trennt, nicht mehr richtig schließt. Kann Veranlagung sein.

Wenn wir aber wissen, dass der Verschluss dieses Sphincters pH-Wert abhängig ist, heißt das doch: Wenn die Magensäure nicht sauer genug ist, kann der Ring nicht korrekt schließen. So kann die Säure aufsteigen und die Beschwerden verursachen.

Gut. Aber hier geht es ja um zu wenig Magensäure. Und da ist der Prozess ein anderer. Dennoch hat er die gleichen Auswirkungen.

Dafür muss ich etwas ausholen.

Bei zu wenig Magensäure schließt der bindegewebige Ring zwischen Speiseröhre und Magen nicht.
Bei Magensäuremangel kann der Ring zwischen Magen und Speiseröhre nicht vollständig geschlossen werden.

Milieuveränderungen durch zu wenig Magensäure

Wusstest du, dass auch im Magen Bakterien leben? Oder sollten wir besser sagen: überleben können?

Ungefähr 150 verschiedene Keimarten sind dort natürlicherweise ansässig. Wenn der pH-Wert sich ändert, ändert sich die Bakterienbesatzung mit.

So wie sich Flora und Fauna an Klima- und Milieuveränderungen anpassen, wechselt bei pH-Wert-Veränderungen auch die Flora im Magen-Darm-Trakt. Was für die eine Spezies inakzeptabel ist, bedeutet für eine andere ideale Bedingungen. Neue Bakterien breiten sich aus. Wie die reinkommen, ist wohl klar, oder? Jedenfalls haben sie einen anderen Stoffwechsel als die physiologisch “normalen” Spezies und fabrizieren Stoffe, die den Magen zusätzlich reizen können. Und schon ist die Veränderung da.

Wenn nun jene Oberhand gewinnen, die gern fermentieren, beginnt die Gasproduktion bereits im Magen. Die vielen kleinen Gasbläschen steigen auf und platzen. Dadurch wird die Oberfläche der unteren Speiseröhre mit Magensäure benetzt. Das führt zu…

Tadaaa!

Sodbrennen!

Erschwerend kommt hinzu, dass mit zu wenig Magensäure für die Vorverdauung der Nahrung mehr Zeit benötigt wird. Der Speisebrei verweilt dort zu lange, so dass die falschen Bakterien mehr Zeit haben, sich daran gütlich zu tun und ihr Unwesen zu treiben.

Und noch was:

Wenn dem Magen weniger Säure zur Verfügung steht, greift er zu einer Taktik, die ihm hilft, dieses Manko zu kompensieren: Er fährt die Peristaltik hoch. Damit schafft er es immerhin, den Speisebrei zu durchmischen. Die unmittelbare Nebenwirkung: Magenschmerzen und Reflux. Der resultierende Verdacht: Die vertraute Diagnose Magensäure – Überschuss.

Wie kannst du nun aber beide Phänomene voneinander unterscheiden?

Das verrate ich dir gleich. Doch vorher schauen wir noch, wozu ein Magensäuremangel führen kann.

Die Folgen von zu wenig Magensäure

Und hier haben wir die Erklärung für einige der bereits beschriebenen Symptome. Die nicht unmittelbar darauf schließen ließen, dass die Sache irgendwas mit einem Magensäuremangel zu tun hat.

In vielen Fällen leiden Betroffene schon über Jahre unter den Folgen von zu wenig Magensäure. Ohne es zu ahnen. Wie auch? Von zu wenig war ja nie die Rede. Eher von zu viel.

Es geht ihnen schlecht, denn neben eingeschränkter Verdauung fehlt es dem Körper massiv an B-Vitaminen und Eisen.

Wie kommt das?

Mit zu wenig Magensäure kann der Körper diese essentiellen Nährstoffe nur sehr schwer aufnehmen. Dafür bräuchte es ein Mindestmaß an Säure. Einen entsprechend niedrigen pH-Wert. Doch daran hapert es, wenn wir zu wenig Magensäure haben.

Ist es da nicht nachvollziehbar, dass wir über Energiedefizite und chronische Müdigkeit klagen? Die Mitochondrien arbeiten nur noch auf Sparflamme, da ihnen die Rohstoffe fehlen.

Nach Jahren des Magensäuremangels können sich massive Nährstoffmängel etablieren. Wird der Fehler nicht erkannt, und stattdessen Protonenpumpenhemmer eingenommen, kann der aus dem Ruder gelaufene Stoffwechsel eskalieren. Betroffene fühlen sich wenig belastbar und irgendwann ausgebrannt. Das wird dann schnell auf die Psyche geschoben.

Auch die begleitenden Verdauungsprobleme inclusive Dysbiosen und Reizdarmsymptomen verleiten Mitmenschen und Behandler zu einem vorschnellen und leider falschen Urteil. Dabei ist nicht nur die Diagnose relativ einfach. Das wirst du gleich erfahren. Auch die Therapie ist so simpel, dass man sie in diesem Zusammenhang gar nicht so nennen mag.

Doch dazu später.

Zunächst machen wir noch einen Abstecher in die Welt des Vitamin B12 und klären die Frage:

Warum macht uns zu wenig Magensäure müde?

Die oben erwähnten Nährstoffmängel betreffen besonders die Versorgung mit Vitamin B12. Die Vitamin B 12-Aufnahme ist nämlich etwas kompliziert. Ich versuche sie vereinfacht darzustellen.

Wir unterscheiden zwischen aktiver und passiver Aufnahme.

Wie du sicherlich weißt, steckt Vitamin B12 in tierischem Eiweiß. Allesesser dünken sich deshalb bezüglich ihrer Versorgung mit diesem wichtigen Vitamin in Sicherheit. Doch Vorsicht!

Wenn du folgendes verstehst, wirst du vielleicht daran zweifeln, dass deinem Körper ausreichend davon zur Verfügung steht. Lass es mich dir erklären:

Die aktive Aufnahme funktioniert in etwa so: Vitamin B12 ist an Nahrungsproteine gebunden, wenn es im Magen ankommt. In dieser Form nützt es uns noch nichts. Es muss zunächst abgespalten werden. Diese Aufgabe übernehmen normalerweise die Magensäure und das im Magen dominierende Enzym Pepsin.

Wie du bereits gelernt hast, arbeiten Enzyme nur bei einem bestimmten pH-Wert gut. Der Säuregrad der Magensaftes muss einen gewissen Grad erreichen, damit B12 vom Protein abgespalten werden kann. Bei zu wenig Magensäure fallen beide Aktionen weg. Pepsin bleibt tatenlos und B12 bleibt am Eiweiß kleben.

Im Idealfall würde sich das nun freie Vitamin B12-Molekül an ein Transportprotein heften, mit dessen Hilfe es in den Dünndarm aufgenommen werden kann.

Würde. Geht aber nicht. Es kommt ja nicht von dem anderen Protein los. Das Ergebnis: Vitamin B12 Mangel.

Knackpunkt Intrinsic Factor

Und selbst, wenn bis dahin alles glatt gegangen sein sollte, folgen nun weitere Hürden, die es zu überwinden gilt.

Nehmen wir an, B12 ist im Dünndarm angekommen. Dort nimmt das Bauchspeicheldrüsenenzym Trypsin den B12-Proteinkomplex in Empfang und trennt sie voneinander. Erneut frei, muss B12 nun an den Intrinsic Factor binden. Mit dessen Hilfe kann es nämlich in die Zellen geschleust werden. Zu dumm nur, dass dieser Intrinsic Factor im Magen gebildet wird.  Und zwar von den Parietalzellen. Genau jene, die durch Protonenpumpenhemmer zum Stillstand gezwungen wurden.

Und nun?

Der Intrinsic Factor steht leider gar nicht erst zur Verfügung. Also gibt es kein B12 für die Zellen. So einfach ist das.

Erfreulicherweise gibt es einen alternativen Weg.

Die passive Aufnahme von B12

Bei zu wenig Magensäure können wir die Möglichkeit nutzen, Vitamin B12 durch die Darmwand diffundieren zu lassen. Oder es direkt ins Blut aufzunehmen.

Damit kann der schlecht funktionierende Verdauungsweg umgangen werden.

So ist die Vitamin B12-Aufnahme weder auf den Intrinsic Factor, noch auf aktive Enzyme angewiesen.

Das klappt allerdings nur, wenn B12 injiziert oder oral so hoch dosiert wird, dass eine sehr geringe Menge (1% der Dosis) an B12 passiv durch die Darmwand treten kann.

Klären wir jetzt endlich die Frage: Hast du zu wenig Magensäure?

Zu wenig Magensäure? Simpler Test bringt Klarheit

Ein einfacher Test bringt die Wahrheit ans Licht:

Eine pH-Messung mittels Magensonde wäre die zuverlässigere Variante. Ist aber unbequem und wird sowieso extrem selten durchgeführt. Gut, dass es einfacher geht.

Normalerweise sollten wir morgens nach dem Aufwachen einen maximal sauren Magen haben. Die Salzsäure im gesunden Magen hat einen pH-Wert von circa 1-2. Dann überprüfen wir das doch mal.

Erinnerst du dich an den Chemieunterricht? Wenn Natron auf Salzsäure trifft, entsteht nebenbei auch CO2.  Und das blubbert. Und zwar so:

HCl + NaHCO3 —> NaCl + H2O + CO2

Übersetzt heißt das: Salzsäure + Natron → Kochsalz + Wasser + Kohlensäure! Bietet es sich da nicht geradezu an, diese Reaktion im Magen zu testen? Genau!

Rühre einen Löffel Natron in ein Glas mit 150 ml Wasser und trinke die Lösung. Im Idealfall, also bei genug Magensäure, passiert folgendes:

Innerhalb von 20 Sekunden tritt ein Bäuerchen ein. Bei zu viel Magensäure kann diese Reaktion ziemlich heftig ausfallen. Mehr CO2. Mehr Gas. Ungefähr so, als würdest du eine Flasche Sekt öffnen. Allerdings ohne sie vorher zu schütteln.

Bei zu wenig Magensäure hingegen verzögert sich die Reaktion um bis zu 30 Minuten mit einem entsprechend seichten Echo. Ein kaum spürbares Aufstoßen. Je später und je unspektakulärer die Reaktion, desto weniger Magensäure hast du. Hast du gar keine Magensäure, kann die Resonanz sogar völlig ausbleiben.

Wiederhole die Prozedur am übernächsten Morgen. Wieder nüchtern. Nur um sicher zu gehen.

Zu wenig Magensäure lässt sich mit dem Natrontest nachweisen.
Natron ist gut, um zu testen, ob du zu wenig Magensäure hast. Darüber hinaus richtet es eher Schaden an.

Es hält sich die Meinung, dass eingenommenes Basenpulver der Übersäuerung des Körpers entgegenwirkt. Da wird beispielsweise Natron in den Kaffee gegeben, um ihn guten Gewissens genießen zu können.

Basische Ernährung funktioniert aber anders.

Wenn Natron direkt vor dem Essen eingenommen wird, kann es die Verdauung aus oben beschriebenen Gründen lahm legen.

Vorsicht Protonenpumpenhemmer!

Noch gefährlicher als Natron sind allerdings Protonenpumpenhemmer.

Sodbrennen, Magen- oder Darmbeschwerden. Die vermeintliche Lösung: Protonenpumpenhemmer. Sie werden auch eingesetzt bei:

  • Gastritis
  • Reizmagen
  • Refluxösophagitis
  • Zwölffingerdarmgeschwür

Wie der Name vermuten lässt, wirken Protonenpumpenhemmer, indem sie die Protonenpumpen der Belegzellen blockieren. So wird erst gar keine Säure fabriziert.

Antihistaminika bremsen ebenfalls die Magensäureproduktion.

Antazida, sogenannte Säureblocker, greifen weniger gezielt ins System ein. Sie puffern die bereits produzierte Magensäure ab, das heißt, sie neutralisieren sie. Auch Natron und Bullrich-Salz haben diesen Effekt.

Der körpereigene Säurekiller

Die Autoimmungastritis (Typ A-Gastritis) ist eine Ausnahme. Soll aber dennoch in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Dabei greift das Immunsystem die Säure produzierenden Belegzellen an, wodurch es zwangsläufig zum Magensäuremangel kommt. Etwa 3-5 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen.

Die Typ A-Gastrits ist übrigens eine häufige Begleiterscheinung bei Zöliakie und Hashimoto.

Was tun bei zu wenig Magensäure?

Zunächst sollte die Einnahme von Protonenpumpenhemmern und Natron hinterfragt und ggf. in Absprache mit dem Behandler abgesetzt werden. Dann ist es wichtig, die Nahrung ausreichend lange zu kauen, um es dem Magen so leicht wie möglich zu machen.

Mit 32 mal ist schon viel erreicht, aber 100mal pro Bissen wären optimal. Und dabei volle Konzentration auf das Essen selbst. Nennt sich auch achtsames Essen. Langsam und in Ruhe essen. Ohne Ablenkung. Keine Zeitung nebenbei lesen. Keine Nachrichten auf dem Handy checken.

Warum?

Wenn wir unsere Nahrung über fünf Sinne wahrnehmen, unterstützen wir den Magen enorm. Wenn wir bis kurz vorher oder gar währenddessen aufregende Nachrichten hören, sehen, oder selbst heiße Debatten führen, stagniert die Magensäureproduktion. Denn, wie bereits oben erwähnt, funktioniert Verdauung ausschließlich im entspannten Zustand reibungslos. Der Parasympathikus muss aktiv sein.

Die beste Vorbereitung für gutes Verdauen: Selbst Kochen. Dabei riechen. Sehen. Fühlen. Das lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und aktiviert die Verdauungsenzyme im Speichel.

Ja, bereits im Mund helfen uns dann Enzyme bei der Verdauung.

Konkrete Maßnahmen

Stressreduktion ist bei fast allen Erkrankungen oberstes Gebot.

Entspannungstechniken und Yoga

Moderate Bewegung im aeroben Bereich regt die Magen- und Darmperistaltik an. Entspannung erhöht die Produktion von Magensäure.

Du erinnerst dich? Verdauung läuft nur im entspannten Modus.

Trinkregeln

Trinke nur fern der Mahlzeiten, sonst verdünnst du die ohnehin schon schwache Magensäure noch weiter und nimmst ihr noch mehr Potential.

Trinke eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit ein Glas Wasser. Nimm frühestens eine Stunde nach dem Essen wieder Flüssigkeit zu dir. Das fühlt sich vermutlich erstmal komisch an, weil es der sozialen Norm widerspricht, zum Essen auch ein Getränk zu nehmen.

Folgende natürliche Mittel regen die Produktion von Magensäure an. Es empfiehlt sich deshalb, sie vor den Mahlzeiten zu einzunehmen.

Apfelessig

Apfelessig regt die Produktion von Magensäure an und fungiert zusätzlich als Säurespender. Das kommt der Verdauung zu Gute.

Dosierung: Ein Schuss Apfelessig in Wasser verdünnt vor dem Essen einnehmen.

Zitronenwasser

Das Gleiche gilt für Zitronenwasser.

Den Saft einer halben Bio-Zitrone in ein Glas Wasser mischen und eine halbe Stunde vor dem Essen trinken.

Bitterstoffe

Wenn eine der Ursachen für zu wenig Magensäure fehlende Bitterstoffe in unserer Nahrung sind, ist logisch, was hilft:

Bitterstoffe fördern die Produktion von Magensäure. Also her damit!

Den Magenbitter nach zu üppigen Essen kennt wohl jeder. Besser wirkt allerdings der Aperitif vor dem Essen. Warum vorher? Weil wir die Magensäure zum Essen brauchen. Nicht hinterher.

Und noch was:

Wusstest du, dass die Magensäureproduktion stagniert, wenn wir morgens süß in den Tag starten?

Tja, das war´s dann wohl. Oder sollen wir jetzt morgens salzig oder gar bitter essen?

In der Tat ist es ideal, bitter zu starten und warm und salzig fortzufahren. Das regt alle Verdauungssäfte an. Besonders die Magensäure.

Bei süß macht die Protonenpumpe Siesta. Da ist es wenig überraschend, dass wir nach so einem Frühstück bald wieder müde sind. Ist halt mit zu wenig Magensäure ziemlich schwer verdaulich, so ein Brötchen mit Marmelade. Aber bitter, noch dazu am frühen Morgen?

Guck mal, du trinkst doch bestimmt morgens einen Kaffee?

Na bitte(r)! Der ist doch bitter. Wenn du ihn schwarz trinkst, ist das schonmal nicht schlecht. Nimmst du zusätzlich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten Bitterkräuter oder -stoffe zu dir, bist du in Sachen Verdauung auf der sicheren Seite.

Diese Bitterstoffe wirken zuverlässig:

  • Kurkuma
  • Ingwer
  • Reishi
  • Cordyceps
  • Löwenzahn
  • Brokkoli-Extrakt/Sulphoraphan
  • Artischocke
  • Mariendistel
  • Wermut
  • Bittertropfen-Präparate*

Kurkuma und Ingwer kannst du beispielsweise in deine Speisen einrühren. Löwenzahn und Artischocken lassen sich fabelhaft in deinen Salat integrieren. Du kannst die Stoffe natürlich auch pur zu dir nehmen. Das empfiehlt sich insbesondere für den anfangs sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmack bestimmter Bitterkräuter.

Magnesium

Auch ein Magnesiummangel kann ursächlich für zu wenig Magensäure sein. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Denn wie bereits erwähnt, ist in der normalen Nahrung so gut wie kein Magnesium mehr enthalten. Wer also da nicht mit Nahrungsergänzung nachhilft, geht wahrscheinlich leer aus.° Und gefährdet seine Magensäureproduktion.

 ° Das solltest du zur Sicherheit aber messen lassen*

Vitamin C

Wer hätte das gedacht? 1 Gramm Vitamin C vor dem Essen fördert die Verdauung.

Weiterer Pluspunkt: Es wirkt leicht antibakteriell und sorgt dafür, dass die Keime im Magen unter Kontrolle bleiben.

Kollagen

Neueste Erkenntnisse haben gezeigt, dass auch Collagen* die Produktion von Magensäure ankurbelt.

Magensäure to go

Es gibt ja für fast alles eine Lösung. In diesem Fall ist es Betain HCl. Das ist gepufferte Magensäure, die du in Kapseln einnehmen kannst.

Wenn du Betain-HCl vor einer Mahlzeit einnimmst, kann das deine Verdauung enorm verbessern und damit auch die Nährstoffaufnahme steigern. Wenn dadurch deine Eisen- und Vitamin B12-Werte zunehmen, wird es dir bald merklich besser gehen. Denn jetzt kann dein Körper diese Nährstoffe wieder aufnehmen.

Auch weiter unten im Bauch wird Ruhe einkehren, da nun keine unverdauten Proteinbestandteile mehr in den Dickdarm gelangen. Denn die allermeisten Präparate enthalten zusätzlich Enzyme, die speziell die Eiweißverdauung unterstützen.

Die richtige Dosierung

Der Bedarf ist individuell. So findest du deine richtige Dosis:

Beginne am besten mit einer Kapsel Betain-HCl direkt vor einer Mahlzeit. Du kannst die Dosis dann auf je zwei Kapseln erhöhen. Wenn du ein leichtes Brennen im Magen spürst, reduzierst du die Einnahme wieder um eine Kapsel. Fürs Erste ist das deine ideale Dosis.

Es kann passieren, dass dein Magen später erneut brennt, Denn dein Magen hat nun durch die Unterstützung gelernt, selbst wieder mehr Magensäure zu bilden. Dann kannst du die Dosierung wieder herunterschrauben.

Was du noch tun kannst

Hinterfrage die Einnahme von Medikamenten.

Eine der häufigsten Ursachen für Magensäure-Mangel sind Medikamente. Nimm also nicht vorschnell irgendwas ein. Schon gar keine Protonenpumpenhemmer oder Säureblocker. Sei auch vorsichtig mit Schmerzmitteln.

Und auch eine verordnete Medikamentierung muss nicht in Stein gemeißelt sein. Rede mit deinem Arzt darüber. Frage ihn, ob es auch ohne geht, oder ob du die Dosis wenigstens reduzieren kannst. Sollte er deine Bedenken nicht verstehen, hole dir eine zweite Meinung ein.

Fazit

Es klingt ganz einfach. Und das ist es auch.

Amerikas Ureinwohner konnten das erste Schiff von Kolumbus nicht sehen. Nicht, weil es neblig war. Die Sicht war großartig. Sie hatten damals aber einfach keine Vorstellung von Schiffen.

Probier es aus.

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